Aktuelles

Freitag, 10.09.2021, 18:11

Tag der Sprachheilarbeit


Online-Tagung der Landesgruppe Sachsen am 28. September 2021

Samstag, 17.07.2021, 10:52

Sonderheft der dgs-Sprachheilarbeit "Forschung Sprache" ist online


Ab sofort steht das Sonderheft der dgs-Sprachheilarbeit "...

Montag, 05.07.2021, 13:54

Praxis Sprache - Heft 3/2021


Ab sofort steht die neue Ausgabe der dgs-Sprachhe...

Montag, 28.06.2021, 16:03

47. Kongress Stottern & Selbsthilfe


1. bis 3. Oktober 2021 in Mannheim

Montag, den 08.10.2007 20:00

Alter: 17 Jahr(e)

Von: Reiner Bahr

Hauptvorstandssitzung 2/2007: WebMaster Olaf Daum (r.) stellt die neuen Internetseiten der dgs vor. Daneben (v. l. n. r.): Schriftführer Andreas Pohl, 2. Bundesvorsitzender Friedrich Schlicker, 1. Bundesvorsitzender Gerhard Zupp


Eröffnung der Tagung durch Herrn Zupp (1. Bundesvorsitzender)


Herr Kuphal (LG Saarland), Herr Kaack-Grohmann (LG Schleswig-Holstein), Herr Schaus (LG Rheinland) und Herr Bahr (Ref. Für Öffentlichkeit)


Herr Beek (LG Berlin) im Gespräch mit Herrn Grus (LG Westfalen-Lippe)


Mitglieder des HV

Die Sitzung 2/2007 des Hauptvorstandes fand vom 13. bis 15. September in Fulda statt. Der Geschäftsführende Vorstand hatte – diesmal mit organisatorischer Unterstützung durch die Landesgruppe Hessen – eine umfangreiche Tagesordnung vorgelegt, die in der Kürze der Zeit zielorientiert und mit großem Engagement aller Beteiligten abgearbeitet wurde. Zu den zentralen Themen im Einzelnen:

  • Sämtliche Anträge, die auf der Delegiertenversammlung 2006 in Köln angenommen wurden, befinden sich in Bearbeitung bzw. sind bereits abschließend bearbeitet worden. Sofern sie sich auf die inhaltliche Weiterentwicklung der dgs beziehen, waren sie Gegenstand der Hauptvorstandssitzung und werden im Folgenden näher erläutert.
  • Die Vorsitzenden der einzelnen Landesgruppen berichteten über Entwicklungstendenzen in ihren jeweiligen Ländern. Besonders hervorzuheben ist hier, dass einige Länder mit großer Intensität daran arbeiten, die Zahl der Förderschüler möglichst zu reduzieren oder auf dem erreichten Niveau zu belassen. Kennzeichen dafür sind z. B.: Beendigung der Sprachheilschulzeit nach Klasse 2 mit anschließender Betreuung der Kinder in der Grundschule (Rheinland-Pfalz), Abbau der Schülerzahlen im Sekundarbereich I zugunsten einer vorschulischen Förderung (Berlin), drastische Reduzierung der Anzahl der Sprachheilschulen (Bayern), Gründung von Förderzentren mit sich „überlappenden“ Förderschwerpunkten (Schleswig-Holstein) und, in die gleiche Richtung zielend, aber noch nicht umgesetzt, das  Modell der „Kompetenzzentren“ (Nordrhein-Westfalen). In der Diskussion wurde die Frage aufgeworfen, ob es ein Recht auf sprachbehinderungsspezifische Förderung gäbe und ob Eltern für ihr Kind die spezifische Förderung rechtlich einfordern könnten.
    Weiterer wichtiger Gegenstand der Berichte aus den Landesgruppen war die Veränderung in der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern für Sonderpädagogik. Auch hier zeichnet sich ein Rückgang der Fachspezifität ab, insbesondere durch Reduktion der sprachbehindertenpädagogischen Studienanteile. Im größten Bundesland NRW ist ein neues Lehrerausbildungsgesetz auf den Weg gebracht worden, das – im Zuge der Umstellung auf BA/MA-Studiengänge - die 2. Ausbildungsphase (Referendariat) stufenweise von zurzeit noch zwei Jahren auf ein Jahr verkürzen wird, wobei aber – in Zusammenarbeit mit den Studienseminaren - Praxisanteile in die Universitäten integriert werden sollen.  
  • Die AG zur Bildung eines dgs-eigenen Fortbildungsinstituts unter Leitung von PD Dr. Ulrike Lüdtke (in Fulda vertreten durch Dr. Karla Röhner-Münch) legte einen sehr differenziert ausgearbeiteten Entwurf für das weitere Vorgehen vor. Vom Grundgedanken her möchte sich das Institut als Unterstützung gebende Einrichtung bei der Wahrung von Fachspezifität verstehen, da diese durch die Angebote der staatlichen Stellen nicht mehr im erforderlichen Umfang gegeben ist. Im Zuge eines gestuften Plans soll zunächst ein „Online-Service-Center“ (OSC) aufgebaut werden, d. h. die in den einzelnen Landesgruppen für die Organisation der Fortbildungen zuständigen Personen geben ihre Angebote in ein einheitliches Formular ein, sodass eine umfangreiche Sammlung landesweit verfügbarer Veranstaltungen abrufbar wird. Die Maske für die Dateneingabe wurde von der AG vorgestellt. In den kommenden Monaten, so ein Beschluss des Hauptvorstands, werden die Fortbildungsreferentinnen und Organisatoren der Länder mit dem Verfahren vertraut gemacht. Die erste  Datenbank soll bis August 2008 fertig gestellt sein.
  • Nachdem Herrn Ralf Rokitta, der über viele Jahre die Betreuung der dgs-Internetseiten betreut hat, herzlich für seinen Einsatz gedankt wurde, stellte sich Herr Olaf Daum, Hannover, als neuer WebMaster dem Hauptvorstand vor und präsentierte die neu gestaltete Internetseite der dgs. Die neue Seite folgt einer OpenSource Technologie und ist gekennzeichnet durch Übersichtlichkeit, Benutzerfreundlichkeit, Aktualität und Professionalität. Bei Redaktionsschluss für diesen Bericht war eine Freischaltung noch nicht erfolgt, zwischenzeitlich dürfte diese jedoch durchgeführt worden sein. Alle Leserinnen und Leser sind somit eingeladen, sich den neuen Internetauftritt der dgs sogleich einmal anzusehen: www.dgs-ev.de.
  • Im vorliegenden Heft der „Sprachheilarbeit“ finden Sie im Hauptteil zwei Beiträge, in denen eine kritische Auseinandersetzung mit einigen weit verbreiteten Verfahren zur Sprachstandsfeststellung im Vorschulalter vorgenommen wird. Eine der beiden Autorinnen, Frau Kallmeyer, stellte die zentralen Ergebnisse ihrer Analyse dem Hauptvorstand vor. Es wurde beschlossen, dass dgs und dbs gemeinsam auf der Grundlage dieser Untersuchung eine bildungspolitische Position formulieren, die den zuständigen Ministerien zugeschickt wird.
  • Der Hauptvorstandsreferent für Hochschulfragen, Prof. Dr. Manfred Grohnfeldt, analysierte in einem Impulsreferat unter anderem die Veränderungen bei den Mitgliederzahlen in der dgs. Da diese nicht nur durch den Austritt älterer Mitglieder, die sich in den Ruhestand verabschieden, bedingt sind, sondern vor allem durch das fehlende Nachrücken jüngerer Kolleginnen und Kollegen, sind alle Landesgruppen genauso wie die dgs insgesamt aufgefordert, Anstrengungen zur Gewinnung neuer Mitglieder zu unternehmen. Gegenstand der Diskussion war u. a. die fehlende „sprachheilpädagogische Identität“ bei der nachwachsenden Generation, bedingt durch die geringeren fachspezifischen Anteile im Studium. Es wurde des Weiteren hervorgehoben, dass die dgs bereits zahlreiche Anstrengungen zur Modernisierung des Verbandes auf den Weg gebracht hat (neuer Internetauftritt, Fortbildungsinstitut, Umgestaltung der „Spracheilarbeit“ etc.). Auch über eine Öffnung der dgs für andere Berufsgruppen wurde nachgedacht.
  • Weitere wichtige Themen der Hauptvorstandssitzung in Fulda waren unter anderem
  • die Arbeit des „Instituts für Qualität im Gesundheitswesen“ (Bericht des dbs-Vorsitzenden Dr. Volker Maihack, siehe dbs-Mitteilungen unten),
    die Überlegungen zur Neugestaltung der „Sprachheilarbeit“ (siehe Heft 4/2007, 162 f.) dieser Zeitschrift,
  • die Kongressplanung (der nächste Kongress findet 2008 in Cottbus statt, siehe Heft 5/2007; den Kongress 2010 wird die Landesgruppe Westfalen-Lippe in Dortmund ausrichten),
  • die Vorbereitung der Bildungsmesse „Didacta“ 2008 (siehe unten).
Trotz aller Arbeit blieb den Mitgliedern und Gästen des Hauptvorstands am Freitagabend noch ein wenig Zeit für eine Führung durch das barocke Fulda. Für die Organisation sei der Landesgruppe Hessen herzlich gedankt.